…sitzt ne kleine Wanze. So entzückend wie in dem Kinderlied sind die Wanzen allerdings eher selten. Wer schon mal einen „backpacker“-Urlaub (auf Deutsch: Rucksacktourismus) durch Afrika gemacht hat, weiß, wie unangenehm die Bettwanzen sein können. Wer aber denkt, diese Tierchen kämen bei uns nicht mehr vor, der irrt. Cimex lectularis (lat. für Bettwanze) ist auch in unseren Breiten (vor allem in Hotels) auf dem Vormarsch. Die Bettwanze ist ein Kosmopolit. Sie kommt sowohl im hohen Norden als auch in den Alpen bei 2000 Metern Höhe vor. Sie kann bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen und ist unempfindlich gegen Kälte.
Tagsüber sieht man die 4 bis 9 mm großen, nachtaktiven Schädlinge nicht. Sie halten sich in trockenen, spaltenförmigen Verstecken auf. Wanzen werden deshalb nur bei gezielter Suche entdeckt; jedoch herrscht in von Wanzen befallenen Zimmern meist ein charakteristischer, süßlicher Geruch. Die Parasiten hausen gerne in den Schlafplätzen von gleichwarmen Lebewesen (z.B. Mensch, Brutplätze von Tauben, Ställen, Haustiere) und ernähren sich von dessen Blut.
Morgens wacht man unter Umständen mit mehreren Quaddeln auf, die über eine Woche stark jucken können. Da Bettwanzen Krankheitserreger übertragen können (sie übertragen z.B. das Q-Fieber) wird zusätzlich zu einem Antihistaminikum gegen den Juckreiz eine antibiotikahaltige Salbe empfohlen. Die Wohnraumsanierung durch einen erfahrenen Schädlingsbekämpfer ist für eine ungestörte Nachtruhe unumgänglich.
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Ihr Apotheker
Dr. Thomas Klose und Mitarbeiterinnen