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Küss-Verbot in der römischen Antike

Wenn man Herpesinfektion hört, denkt jeder erstmal an den Lippenherpes. Dabei gibt es in der Familie der humanen Herpes-Viren (HHV) 8 verschiedene Typen, die eine Vielzahl an Erkrankungen auslösen können. So ist  das Herpes-simplex Typ 1 Virus für den Lippenherpes und schwere Entzündungen im Mundraum (Stomatitis) verantwortlich. Bereits in der römischen Antike wurde das Küssen bei öffentlichen Zeremonien verboten, da hierbei eine Verbreitung der Bläschenkrankheit beobachtet wurde. Typ 2 verursacht die schmerzhaften Bläschen im Ano-Genitalbereich und kann bei bestehenden Bläschen während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden (Herpes neonatorum). Eine gefürchtete Komplikation wäre die Entzündung des Gehirns (Herpes-Enzephalitis).

Wer sich mit Herpes-Viren einmal angesteckt hat, der behält das Virus ein Leben lang. Es schlummert so lange, bis es z.B. in Stresssituation wieder zum Vorschein kommt. So erklärt man sich auch das Auftauchen der Gürtelrose. Verantwortlich ist das Herpes zoster Virus, das nach einer Windpockeninfektion (Varizellen) in der Kindheit in den Nervenganglien ruht, bis es viele Jahrzehnte später den typischen, sehr schmerzhaften Hautausschlag mit kleinen Bläschen verursacht. Da in den Bläschen Millionen von Viren stecken und Narben entstehen können, sollten diese am besten nicht berührt werden.

Der vierte Typ, das Epstein-Barr Virus ist Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose).  Der fünfte Typ entspricht dem Cytomegalievirus. Dies kann bei schlechter Immunlage, wie sie z.B. bei einer HIV-Infektion oder nach Organ-Transplantation vorliegt, gefährlich werden. Bei immunkompetenten Menschen verläuft die Infektion meist ohne Symptome. Für das Dreitagefieber (Roseola infantum), was bei Kleinkindern vorkommt und gefährliche Fieberkrämpfe auslösen kann, ist Typ 6 oder 7 der Auslöser. Das 1994 entdeckte Typ 8-Virus kann einen Haut-Tumor bei AIDS-Patienten verursachen.

Beim Lippenherpes kann man eine Creme auftragen, die das Virostatikum Aciclovir enthält. Dies hemmt die Vermehrung der Viren. Da das Virus im Körperinneren schlummert, ist eine Auslöschung allerdings unmöglich. Alternativ kann man ein optisch diskretes Herpes-Pflaster aufkleben, welches die Bläschen Flüssigkeit aufnimmt, Juckreiz und Schmerz lindert, eine Verbreitung der Viren weitestgehend verhindert und optimale Bedingungen für eine Wundheilung bietet. Manche Herpes-Infektionen werden mit einem Virostatikum in Tablettenform behandelt. Im Fall einer vorliegenden Immunschwäche erfolgt die Medikamentengabe sogar intravenös.

Falls Sie mehr darüber wissen möchten: wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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