Die Zahl der durch Nagetiere, insbesondere Mäusen, übertragenen Erkrankungen steigt. Auch in Koblenzer-Krankenhäusern wurden in letzter Zeit immer mehr Fälle diagnostiziert, wie z.B. die meldepflichtige Hanta-Virus-Infektion. Sie verursacht ein Nierenversagen, Lungenerkrankungen und im schlimmsten Fall hämorrhagische Fiebererkrankungen.
Der Name geht auf den Fluss Hantan in Südkorea zurück, wo in den 50er Jahren während des Krieges viele Soldaten an einem Fieber mit anschließendem Nierenversagen erkrankten. 1977 wurde das Virus erstmals isoliert. Die Übertragung erfolgt in Deutschland meist über die kleinen, niedlichen Rötelmäuse (Speichel, Urin und Fäkalien). Die Erreger werden vom Menschen eingeatmet – seltener sind Nagetierbisse oder die orale Aufnahme. Land- und Forstwirte sind hier besonders gefährdet, aber auch Kanalarbeiter, Angler usw. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Fünf bis 60 Tage nach der stattgehabten Infektion kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Muskel-, Kopf-, und Gliederschmerzen. In Europa heilt die Erkrankung meist ohne Folgen aus, schwere Verläufe müssen im Krankenhaus behandelt werden. Wichtig sind Hygiene-Maßnahmen: Nagetiere im Bereich menschlicher Siedlungen sollten bekämpft werden, Tierkadaver nur mir Einmalhandschuhen und Mundschutz entsorgt werden, bei Reinigungsarbeiten (z.B. in Ställen und Scheunen) sollten ebenfalls Handschuhe und Mundschutz getragen werden. Eine Vielzahl anderer Erkrankungen werden auch durch Nager übertragen. Hier sind z.B. die Leptospirose, die Yersiniose, die Rattenbisskrankheit und die Pneumozystose zu nennen.
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Dr. Thomas Klose und Mitarbeiterinnen